Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen


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zurück zur Übersicht | Artikel vom 22.08.2019

5. Seehafenpolitischer Diskussionsabend in Wilhelmshaven

Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen, des Unterausschusses Häfen und Schifffahrt des Niedersächsischen Landtags, der Vertretung des Landes Niedersachsen bei der Europäischen Union, des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS), der Küsten-IHKs, der Hafenlogistik und der Seaports of Niedersachsen GmbH haben am 22.08.2019 in Wilhelmhaven über das Thema „Herausforderungen der deutschen Seehäfen im internationalen Wettbewerb“ diskutiert. Den Impulsvortrag hielt Frank Dreeke, Präsident des ZDS. Die Moderation übernahm Karsten Dirks, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen.

In seinem Vortrag unterstrich Frank Dreeke die Systemrelevanz der norddeutschen und niedersächsischen Seehäfen für die Deutsche Wirtschaft, die aufgrund ihrer herausragenden internationalen Verflechtung auf die leistungsfähigen Logistikdrehscheiben im internationalen Güterverkehr an der Küste angewiesen ist. Zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der Seehäfen sei neben einem beschleunigten Ausbau und Erhalt von Infrastruktur eine weitere Automatisierung und Digitalisierung erforderlich, um nicht zuletzt auch der bevorstehenden Fachkräftelücke aufgrund des demographischen Wandels vorzubeugen. Weiterhin betonte Dreeke im Kontext energiepolitischer Megatrends zur Reduktion der Schadstoff- und CO2-Belastung die Notwendigkeit der Errichtung eines LNG-Importterminals in Deutschland und der zügigen Ausrüstung der Seehäfen mit Landstrom. Weitere Themen des Vortrag waren der Handelskrieg zwischen den USA und China, die Entwicklungen entlang der „Neuen Seidenstraße“, der bevorstehende Brexit und die angekündigte Reform der Einfuhrumsatzsteuer, die voraussichtlich erst in etwa zwei Jahren abgeschlossen sein wird.

In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass eine Landstromversorgung vorrangig für die Bereiche Kreuzfahrt und Container-Schifffahrt zu errichten sei und hierfür Beihilfen der öffentlichen Hand erlaubt werden müssten. Darüber hinaus müsse international an einer einheitlichen Norm für die Stecker und an einer verlässlichen Stromversorgung in den Häfen gearbeitet werden. Neben LNG und Landstrom werde perspektivisch auch das Thema Wasserstoff für die Schifffahrt an Bedeutung gewinnen. Außerdem waren die norddeutschen Hafenkooperationen, Probleme im Seehafenhinterlandverkehr, insbesondere im intermodalen Güterverkehr, sowie die derzeit laufende Evaluation der EU-Wasserrahmenrichtlinie Gegenstand der Diskussion. Einigkeit bestand darüber, dass es eine seitens der Hamburger Politik geforderte Größenbeschränkung für Containerschiffe nicht geben dürfe, sondern dies über den Markt zu regeln sei. Der JadeWeserPort sei errichtet worden, damit auch die größten Containerschiffe einen Seehafen in Deutschland ohne Restriktionen anlaufen können.

Kontakt

Martin Heine

Oldenburgische IHK
Referent Häfen und Schifffahrt | Digitale Infrastruktur

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